Obwohl in Deutschland ein hoher Grad an Versorgungssicherheit herrscht, sind auch hier folgenreiche Stromausfälle nicht auszuschließen.
Bei Stromausfall Sicherung kritischer Infrastruktur mit Kraftstoff wichtig
Im Falle eines großflächigen Stromausfalles ist die Sicherstellung der Kraftstoffversorgung kritischer Infrastrukturen von entscheidender Bedeutung. Um für diesen Fall vorbereitet zu sein, hat der Gefahrgutzug des Landkreises an einer Tankstelle in Gnarrenburg eine Übung durchgeführt, bei der die Entnahme von Kraftstoff bei einem Stromausfall geprobt wurde.
Die Übung wurde vom Leiter des Gefahrgutzuges Marco Sievers und seinem Stellvertreter Malte Borchers geplant und vom Landkreis initiiert. Gemeinsam mit 16 Kameraden wurde der Aufbau vorgenommen.
Übung war ein voller Erfolg
Die Übung war in voller Erfolg, dementsprechend fiel auch das Fazit aller Beteiligten aus: Gut, dass wir wissen, dass wir es können. Trotzdem ist es natürlich besser, wenn wir unser Wissen nicht einsetzen müssen.
Wer Fragen zur Übung hat, kann sich gerne per E-Mail unter katastrophenschutz@lk-row.de an den Landkreis wenden.
Nur Material des Gerätewagens Gefahrgut genutzt
Es wurde bewusst nur das Material des Gerätewagens Gefahrgut (GW-G) genutzt. Das erst 1,5 Jahre alte Fahrzeug beinhaltet alle Komponenten, die zur Durchführung von Sofortmaßnahmen bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen (z.B. Mineralöle, Flusssäure, Salpetersäure, Blausäure, Natronlauge, etc.) erforderlich sind.
Auch können mit dem Fahrzeug Explosionsgrenzen bestimmt oder einige gasförmige Stoffe in der Umgebungsluft gemessen werden. Neben technischen Komponenten verfügt das Fahrzeug auch über Schutzausrüstungen für die Einsatzkräfte selbst. Vor allem so genannte Chemikalienschutzanzüge, die gegen chemische Substanzen beständig sind, werden häufig bei Einsätzen des Gefahrgutzuges eingesetzt.
Wie wurde der Kraftstoff entnommen?
Für den Einsatzzweck des Abpumpens wurde als Stromquelle zum Betrieb der Pumpe der Stromerzeuger des GW-G genutzt. Für die Förderung wurden neben der Gefahrstoffpumpe auch diverse flüssigkeitsbeständige Schläuche verwendet.
Entnommen wurde der Kraftstoff dann direkt aus dem Tankstellentank. Zur Abfüllung wurde der Kraftstoff schließlich mit einem gewinkelten Rohrstück in ein großes Fass gefüllt. Das Rohrstück wurde so dimensioniert, dass es in einen LKW-Tank passt. Zur Steuerung der Abgabe wurde vor das Rohrstück ein Kugelhahn montiert. Sämtliche Komponenten wurden geerdet, um eine statische Aufladung zu vermeiden. Zusätzlich wurde ein Schauglas montiert, um für die Vielzahl der Beobachter, u.a. von den Katastrophenschutzbehörden aus dem Landkreis Osterholz und der Stadt Cuxhaven, den Durchfluss des Kraftstoffs sichtbar zu machen.
Nach kurzer Zeit konnte der Kraftstoff aus dem unterirdischen Tank gepumpt werden.
Hintergrundinfo Gefahrgutzug
Der Gefahrgutzug des Landkreises ist eine Einheit der Kreisfeuerwehr, die sich auf den Umgang mit gefährlichen Stoffen spezialisiert hat.
Die Aufgabe der Begrenzung von Schäden auf Menschen, Tier und Umwelt durch Gefahrstoffe wird häufig im Zuge von Gefahrgutunfällen wahrgenommen.
Der Zug setzt sich aus Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern aus dem gesamten Landkreis zusammen und umfasst über 50 Mitgliedern. Insgesamt sind acht Fahrzeuge mit unterschiedlichen Einsatzschwerpunkten vorhanden, z. B. der CBRN-ErkW zur Messung von Gefahrstoffen und der Gerätewagen Dekon-Personal zur Entfernung gefährlicher Substanzen.