Die Kreisarchäologie lädt zu einem „Tag der offenen Grabung“ nach Wittorf ein. Am Sonntag, 8. Oktober 2023, steht das Team der Kreisarchäologie zwischen 11 und 13 Uhr auf der Grabungsfläche allen interessierten Bürgern zur Verfügung. Mit Führungen und anhand von Funden werden sowohl die Arbeit der Archäologie als auch erste Grabungsergebnisse erläutert.
In Wittorf ist die Kreisarchäologie seit den 1990er Jahren immer wieder aktiv. Nach anfänglichen Urnenfunden durch örtliche Schülerinnen und Schüler wurde ein komplettes Gräberfeld der Bronze- und Eisenzeit freigelegt, das etwa zwischen 1000 und 400 v. Chr. datiert wurde. Unmittelbar daneben wurden auch Spuren einer mächtigen Befestigungsanlage aus dieser Zeit entdeckt, die im gesamten norddeutschen Raum sehr untypisch ist.
Es gibt viele Spuren, die man mit dem heutigen Ort in Verbindung bringen kann. Offensichtlich wurde Wittorf dort im 7. Jahrhundert n. Chr. gegründet und im Laufe des 9. Jahrhunderts an seinen heutigen Standort verlagert. Neben Hinterlassenschaften der frühmittelalterlichen Bewohner fanden sich überraschenderweise auch deren Gräber. Ebenso wurden Pferdegräber entdeckt, die wohl als Beigaben für die Verstorbenen oder als Gaben an die heidnischen Götter zu deuten sind. Aber auch Gräber aus christlicher Zeit sind vorhanden, ein Beleg für die Christianisierung dieses Gebiets.
Am „Tag der offenen Grabung“ werden einige frühmittelalterliche Gräber mit Spuren der Särge und der Bestatteten sowie verschiedene Funde aus der frühmittelalterlichen Siedlung zu sehen sein. Auch einige Urnen mit Beigaben aus der Bronze- und Eisenzeit können betrachtet werden.
Die Grabung befindet sich in der Sandgrube Wittorf. Der Zugang ist über die Molkereistraße oder Industriestraße möglich. Ein Fußweg muss eingeplant werden, da man nicht direkt an der Sandgrube parken kann. Bequemer ist die Anreise per Fahrrad, da die Ausgrabung direkt an dem Radweg nach Wittorf liegt.