Coronabedingt wurden zwei Workshops angeboten. Das Projekt stößt auf großes Interesse im Ort, viele engagierte Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an den beiden Workshops.
Nachdem die Bürgerbeteiligung des Konzeptes sich aufgrund der Corona-Beschränkungen in den letzten Monaten auf Informationsschreiben beschränken musste, konnte nun in einem besonderen Format wieder eine Öffentlichkeitsveranstaltung ausgetragen werden. Um die aktuellen Hygiene-Anforderungen einzuhalten, wurde die Veranstaltung in zwei Blöcke unterteilt. Gebäudemodernisierung und der Austausch der Heizungsanlagen waren die Hauptthemen, welche durch eine Vorstellung der passenden Förderprogramme ergänzt wurden.
Treibhausgasemissionen müssen reduziert werden
Um die Brisanz des Themas zu verdeutlichen griffen Hagen Billerbeck und Simon Wobken vom Planungsbüro Treurat und Partner aus Kiel, welches das Projekt begleitet und den Workshop durchgeführt hat, zunächst die aktuellen politischen Rahmenbedingungen auf. Neben den aufkommenden Einschränkungen für die Neuerrichtung von Heizölkessel ab dem Jahr 2026 wurde verdeutlicht, dass die Treibhausgasemissionen in den nächsten 30 Jahren im Gebäudebereich erheblich reduziert werden müssen und jetzt ein guter Zeitpunkt sei, daran anzusetzen. Ein Ziel des Workshops war deshalb, den Sothelerinnen und Sothelern das Thema „CO2 –Bepreisung“ näher zu bringen. „Für viele ist dies noch eine Unbekannte, obwohl alle Nutzer fossiler Heizungen ab dem 1. Januar 2021 hiervon belastet werden“, erläuterte Hagen Billerbeck. Anschaulich wurde anhand von Beispielen berechnet, wie hoch die Belastung für die Häuser aus Sothel sein könnte.
Wie kann ich Geld und Energie sparen?
Die Workshopteilnehmer erfuhren, mit welchen Maßnahmen Geld und Energie sparen möglich ist. So können sich beispielsweise eine Dach- und Fenstererneuerung, die nachträgliche Kerndämmung des Mauerwerks oder eine optimale Einstellung des Heizsystems im Geldbeutel bemerkbar machen.
Niedrige Brennstoffkosten
Die beiden Energieexperten des Planungsbüros wiesen auf die aktuell niedrigen Brennstoffkosten hin. „Wenn der Energieeinkauf sehr günstig ist, ist der Anreiz, Energieeffizienzmaßnahmen anzustoßen, gering. Die ab dem kommenden Jahr gültige CO2-Bepreisung wird allerdings dazu führen, dass die Preise kontinuierlich ansteigen, weshalb auch zeitnahe Umsetzungen von Modernisierungen am und im Gebäude empfehlenswert sind.“
Nahwärmenetz für Sothel?
„Energie einsparen ist der erste Schritt, im zweiten Schritt ist noch zu prüfen, ob Heizöl und Gas durch erneuerbaren Energien ersetzt werden können. Dann kommen wir unserem Projektziel immer näher und Sothel kann sich energetisch vielleicht bald selbst versorgen.“, weist Ulrike Jungemann vom Landkreis als Anstoß auf die kommende Veranstaltung hin, in der ein mögliches Nahwärmenetz für Sothel betrachtet werden soll.
Projekt smartOrt Sothel
Mit dem Projekt smartORT Sothel möchte der Landkreis aufzeigen, dass es möglich ist, die ambitionierten Klimaschutzziele 2050 in einem Ort wie Sothel zu erreichen. Das Konzept wurde vom Klimaschutzmanagement des Landkreises initiiert, wird von der Treurat und Partner Unternehmensberatungsgesellschaft aus Kiel erstellt und hat das Ziel, eine Handlungsgrundlage für mehr Klimaschutz im Ort zu schaffen.