Das älteste Gebäude der Stadt Bremervörde, soll nach heutigen museumstechnischen Standards und Erfordernissen gemäß den Vorgaben des NLD und der unteren Denkmalschutzbehörde saniert werden. Dazu sind umfangreiche Grundlagenermittlungen notwendig, um ein ganzheitliches und nachhaltiges Sanierungskonzept mit den richtigen Baumaterialien und deren historischer Einordnung erstellen zu können.
Für diese wichtigen Vorarbeiten ist nun die Bewilligung des NLD aus dem Bundesprogramm „Denkmalschutz-Sonderprogramm XI“ zu 50 Prozent bzw. in Höhe von maximal 269.000 Euro erfolgt. „Die Förderung des Bundes und die Unterstützung des Landes sind zwingend notwendige Voraussetzungen, damit das Großprojekt der Museumssanierung Realität werden kann“, so Landrat Marco Prietz anlässlich der Übergabe des Förderbescheides. Bis zum Abschluss der Sanierung und Einweihung eines neu gestalteten Museums werde es aufgrund der Größenordnung des Gesamtprojektes realistisch betrachtet noch mehr als ein Jahrzehnt dauern.
Das Gebäude an der Amtsallee 8 hat eine bewegte Vergangenheit. Als Teil der größten Schlossanlage des Elbe-Weser-Dreiecks wurde es 1610 als Neubau nach einem großen Brand erstmals erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut, finden sich heute noch originale Baumaterialien aus der Errichtungszeit im Gebäude.
Großer Expertenkreis in die Arbeiten eingebunden
Um die denkmalgerechte Sanierung auf den Weg zu bringen, soll mit den bewilligten Mitteln ein Kreis von Experten als Grundlagenforscher agieren: Bauforscher sollen das bauhistorische Gutachten mit der Bau- und Nutzungsgeschichte ergänzen sowie eine bauarchäologische Befundaufnahme erstellen und ermitteln, welche Materialien verwendet wurden.
Für die Erforschung und Analyse des baulichen Erscheinungsbildes wird ein Restautor verantwortlich sein. Des Weiteren werden Geotechniker Baugrunduntersuchungen durchführen. Archäologen, Tragwerksplaner, Architekten und Holzschutzgutachter werden ebenfalls tätig werden.
Der Landkreis beauftragt zudem auch einen Schadstoffgutachter, obwohl dies nicht im Rahmen der Förderung liegt. Geprüft werden sollen eventuell kontaminierte Baumaterialien, die ab der letzten Jahrhundertwende verbaut wurden. Der Zeitplan laut Bewilligungsbescheid sieht vor, dass die Untersuchungen voraussichtlich in zwei Jahren abgeschlossen sein sollen.
Mögliche Erkenntnisse sollen museal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden
„Die jetzt möglich gewordenen Voruntersuchungen bilden die Grundlage für die Sanierung und damit auch für die Umsetzung einer neuen, zeitgemäßen Ausstellung zur Geschichte des zentralen Elbe-Weser-Dreiecks. Daher freue ich mich sehr über die Förderzusage,“ sagt Ellen Horstrup von der Stiftung Bachmann Museum Bremervörde. Perspektivisch sollen die Ergebnisse auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden: „Wir hoffen auf viele spannende Erkenntnisse zu der Geschichte des Gebäudes, die wir in dem zukünftigen Museum unseren Besuchern vermitteln können.“