Deponie Helvesiek
Die Deponiegaserfassung und Deponiebelüftung auf der Deponie Helvesiek leistet einen großen Beitrag zum Klimaschutz.
Die Deponie Helvesiek im Landkreis Rotenburg (Wümme) wurde zum 31.12.2013 endgültig geschlossen. Es erfolgten erste umfangreiche Stilllegungsmaßnahmen in den älteren Deponieabschnitten und die Verfüllung des letzten Deponieabschnitts mit mineralischen Abfällen.
Um die rechtlichen Anforderungen an den Deponiebetrieb bezüglich der Erfassung und Behandlung von Sickerwasser- und insbesondere Deponiegasemissionen zu erfüllen, unternimmt der Landkreis als Deponiebetreiber seit Beginn der Ablagerung im Jahr 1978 erhebliche Anstrengungen. So ist seitdem ein Gaserfassungssystem mit 68 Gasbrunnen entstanden, über die das Deponiegas erfasst und im Blockheizkraftwerk der benachbarten Gesellschaft für Alternativenergiewirtschaft (GfA) verwertet wird. Dort dient es der Stromerzeugung und ersetzt Primärenergie zur Beheizung.
Damit ist bisher bereits ein nennenswerter Beitrag zum Klimaschutz geleistet worden, da treibhausgasrelevante Methanemissionen in die Atmosphäre vermieden und Primärressourcen geschont wurden. Aus den seit 1989 erfassten Deponiegasmengen lässt sich aufsummiert eine Vermeidung von klimarelevanten Emissionen in einer Größenordnung von ca. 500 bis 600.000 to Kohlendioxidäquivalenten ableiten. Zur Erklärung: Um die unterschiedlichen Treibhausgase vergleichen zu können, wird jedes Treibhausgas hinsichtlich seiner Wirkung auf Kohlendioxid umgerechnet. Ein Kilogramm Methan entspricht zum Beispiel 21 Kilogramm CO2e. Die Abfallwirtschaft leistet so einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz.
Seit September 2012 wird auf dem Deponieplateau eine Kunststoffdichtungsfolie als temporäre Oberflächenabdeckung im oberen Deponiebereich aufgebracht, um den Eintrag von Niederschlägen in den Deponiekörper gänzlich zu unterbinden. Im Zuge dieser Baumaßnahme wird das bestehende Gaserfassungssystem nochmals ertüchtigt und erweitert. Solange noch ausreichend Deponiegas entsteht, wird es wie bisher genutzt. Ist dies aufgrund schlechter Gasqualität oder fehlender Menge nicht mehr möglich, erfolgt eine „Deponiebelüftung" zur beschleunigten biologischen Stabilisierung des Deponiekörpers. Damit wird zum einen eine umweltgerechte und wirtschaftliche Überführung der Deponie in einen emissionsarmen Zustand verfolgt. Zum anderen wird ein zusätzlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Das treibhausgasrelevante Methan, das sonst noch über einige Jahrzehnte entstehen und unkontrolliert in die Atmosphäre entweichen könnte, wird so erst gar nicht mehr gebildet.
Das Verfahren der Deponiebelüftung wurde vor 10 Jahren erstmals auf der Altdeponie Kuhstedt im nördlichen Landkreis in einem Pilotvorhaben eingesetzt und mit wissenschaftlichen Begleituntersuchungen auf seine Wirkung geprüft. Es war so erfolgreich, dass es mittlerweile in der bundesweit geltenden Deponieverordnung als geeignetes Verfahren zur Verbesserung des Deponieverhaltens aufgenommen wurde.
Die so genannte Niederdruckbelüftung soll nun auf der Deponie Helvesiek zur weiteren Vermeidung klimarelevanter Emission in einer Größenordnung von 40.000 - 60.000 Tonnen an Kohlendioxidäquivalenten beitragen. Zum Vergleich: Wenn eine Kommune beispielsweise die Straßenbeleuchtung auf energieärmere Beleuchtungsmittel umstellt, dann führt eine Energieeinsparung von 1 Mio. kWh pro Jahr zu einer Emissionsreduktion von etwa 600 to Kohlendioxidäquivalenten.
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