Anfang Januar 2021 beauftragte die Elsdorfer Molkerei, mit Unterstützung des Landkreises, die Ingenieur Netzwerk Energie eG (iNeG) mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie zum CO2 reduzierten Energiemanagement. Das erste Ergebnis liegt nun vor und wird gemeinsam mit den Biogasanlagenbetreibern vertieft.
Landkreis begleitet Konzepte
Seit mehr als 14 Jahren initiiert und begleitet der Landkreis im Rahmen seiner Bioenergieaktivitäten innovative Konzepte, um den bestehenden Biogasanlagen eine Zukunftsperspektive zu bieten. Mit dem Ziel, die vorhandenen Energie- und Wärmepotenziale umfangreich und effizient zu nutzen und somit fossile Energieträger zu ersetzen, unterstützt der Landkreis die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Wärme- und Energiekonzepten.
Erster Gedankenaustausch
Bereits im Jahr 2014 kam es zum ersten Gedankenaustausch mit der Elsdorfer Molkerei, den benachbarten Biogasanlagenbetreibern und dem Landkreis, um die überschüssige Energie und Wärme der Biogasanlagen sinnvoll in die Prozesse der Molkerei einzusetzen. Bei den damaligen niedrigen Energiepreisen kam man allerdings nicht überein und ließ das Projekt ruhen. Mit den künftigen politischen Vorgaben, mehr CO2 einzusparen und den Treibhausgasanteil zu reduzieren, sprach der Geschäftsführer Thomas Müller erneut den Landkreis an und stellte seine Planungen vor.
Vermeidung von Emissionen
„Das Vermeiden und Reduzieren von CO2-Emissionen ist bei uns als kontinuierlicher Prozess fest etabliert und schon lange ein wesentlicher Bestandteil der umwelt- sowie ressourcenschonenden Nachhaltigkeitsstrategie.“, betont der Geschäftsführer.Durch die Unterstützung von internationalen Klimaschutzprojekten konnten die unvermeidbaren Emissionen vollständig ausgeglichen werden, so dass die Molkerei seit 2021 sogar klimaneutral ist.
Nachhaltige Energieerzeugung
Die nachhaltige Energieerzeugung ist dabei ein wichtiger Schritt im ganzheitlichen Klimaschutz. Neben dem bereits vollzogenen Wechsel auf Ökostrom, soll nun im Rahmen der Machbarkeitsstudie geprüft werden, ob die Gasversorgung aus umliegenden Biogasanlagen oder auf Basis von Biomethan aus dem öffentlichen Netz möglich ist. Dies würde die ohnehin schon enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Landwirten weiter stärken.
Zwischenergebnis Studie
Als erstes Zwischenergebnis der Studie wurde festgestellt, dass sich der Einsatz der Nahwärme (Abwärme der Biogasanlagen) sowohl für die Molkerei als auch die Landwirte als interessant darstellt. Somit könnte die überschüssige Wärme der Biogasanlagen langfristig genutzt werden und zusätzliche Einnahmen für die Biogasanlagen generiert werden. Zudem kann die Molkerei hierdurch einen enormen Wärmebedarf durch CO2-neutrale Wärme der Biogasanlagen decken und so den CO2 Abdruck um ca. 2.500 Tonnen pro Jahr reduzieren. In weiteren Gesprächen soll dieser Ansatz nun vertieft werden.
Der Bau einer Photovoltaik-Dachanlage zur Eigenstromproduktion würde den CO2 Abdruck der Elsdorfer Molkerei um weitere 280 Tonnen pro Jahr reduzieren.
Große Herausforderung
„Klimaziele zu erreichen ist für alle eine große Herausforderung. Ich bin froh, dass wir durch derartige Projekte mit engagierten Unternehmen einen kleinen Beitrag mit den Möglichkeiten unserer Region beitragen.“ ergänzt Ulrike Jungemann, zuständig für den Bereich Bioenergie im Landkreis Rotenburg (Wümme).
Umsetzung der Ergebnisse
Im nächsten Schritt werden die Ergebnisse der Studie zusammen mit den Landwirten konkretisiert und an einer Umsetzung gearbeitet.