Minister Tonne übergibt Landrat Luttmann den Förderbescheid.© Landkreis Rotenburg (Wümme)Förderrichtlinie Brücke
Das Land unterstützt mit seiner Förderrichtlinie „Brücke“ Projekte, bei denen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen kooperieren, um die Kinder vom Weg zwischen Kita und Grundschule zu begleiten. Im Landkreis befassen sich drei regionale Netzwerke intensiv mit dem Thema. Das Jugendamt des Landkreises organisiert, begleitet und berät diese Netzwerke. Das Fördergeld soll für weitere Maßnahmen, wie beispielsweise die Qualifizierung von Fachkräften oder die Umsetzung von Praxisprojekten eingesetzt werden, um den bisherigen Austausch weiter zu vertiefen und flächendeckend alle Kinder zu erreichen.
Mit der Förderrichtlinie „Brücke“ fördert das Land Vorhaben zur Unterstützung und Begleitung des Übergangs von der Kita in die Grundschule unter Berücksichtigung der individuellen Lern- und Entwicklungsvoraussetzungen von Kindern.
Förderziele
„Das Ziel ist, dass sich die Fachkräfte und die Lehrkräfte als Teams verstehen, um den bestmöglichen Übergang von Kita in die Grundschule zu gewährleisten“ so Minister Tonne bei der Übergabe des Förderbescheids. „Mit den zehn Millionen Euro, die das Land insgesamt für die Förderrichtlinie bereitstellt, fördern wir hier einen vertrauteren Übergang für die Kinder“.
Landrat Luttmann fügte hinzu, „Für Kinder und Eltern ist der Schritt vom Kindergarten in die Schule mit vielen Fragen und auch Ängsten verbunden. Unsere Netzwerke vor Ort tauschen sich aus, um den bestmöglichen Weg zu finden, alle Beteiligten in allen Regionen des Landkreises mitzunehmen und den Übergang in den schulischen Bildungsweg positiv zu gestalten.“
Situation im Landkreis
In einem großen Flächenlandkreis, wie dem Landkreis Rotenburg (Wümme) müssen eine Vielzahl an Akteuren zusammengebracht werden. 126 Tageseinrichtungen für die Betreuung von Kindern von null bis zehn Jahren gibt es zurzeit. Diese werden von 57 kommunalen und freien Einrichtungsträgern mit unterschiedlicher pädagogischer Ausrichtung betrieben. Im Kreisgebiet verteilt sind 35 Grundschulen.
Zum Teil bestehen bereits regionale, zum Teil sehr unterschiedliche Kooperationsstrukturen. Mit der Gründung von drei regionalen Netzwerken (Süd, Mitte, Nord) hat der Landkreis bereits vor mehreren Jahren einen wichtigen Schritt getan, KiTas und Schulen zu vernetzen und den regelmäßigen Austausch zu ermöglichen. Begleitet werden die Netzwerke von der Fachberatungsstelle für Kindertageseinrichtungen des Landkreises. Die Netzwerkmitglieder sind sich einig, dass eine gute Abstimmung untereinander unabdingbar ist, um allen Kindern die passende Förderung zukommen zu lassen und damit zur Chancengleichheit im Bildungswesen und im gesellschaftlichen Miteinander beizutragen.
Wofür wird das Geld eingesetzt?
Mit dem Geld aus dem aktuellen Förderbescheid sollen bereits angelaufene Projekte vertieft und neue entwickelt werden. Dazu gehören beispielsweise institutionsübergreifende Qualifizierungsmaßnahmen und Fachtage, themenspezifische Elternarbeit unter Beteiligung von KiTa-Fach- und Lehrkräften und systemübergreifende, praxiserprobte und -taugliche Projekte. Schwerpunkte sind dabei unter anderem die Entwicklung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses, der Kommunikation aller Akteure untereinander, das Erkennen von Potenzialen und dessen Förderung sowie die Festschreibung konkreter Vereinbarungen und deren Verankerung in die pädagogischen Konzepte der Grundschulen und KiTas.
Aktuelle Beispiele für solche Projekte sind der kürzlich durchgeführte Fachtag zum Thema „Über die Auswirkungen einer schwierigen Kindheit auf die Entwicklung von Gehirn und Psyche“ oder die Fachveranstaltung „Frischer Wind“, bei der in Workshops der direkte Austausch zwischen KiTas und einer Schule ermöglicht wurde.
(v.l.) MDL Marco Mohrmann, Landrat Luttmann, Minister Tonne, MDL Dörte Liebetruth© Landkreis Rotenburg (Wümme)