Die Stärkung des berufsorientierenden Praktikums für die Berufswahlentscheidung am Übergang von der Schule in den Beruf steht dabei im Mittelpunkt. Jugendberufszentrum und Jobcenter des Landkreises wollen dabei eng mit den Schulen, der Region des Lernens und den Ausbildungsbetrieben zusammenarbeiten. Das Projekt startet zum 1.10.2020 und wird in Kooperation mit der AWL-Akademie für Wirtschaft und Logistik GmbH aus Stade durchgeführt. Es wird vom Niedersächsischen Kultusministerium und dem ESF für 24 Monate gefördert.
Mit dem Projekt sollen nachhaltig Strukturen aufgebaut werden, die berufsorientierende Praktika zu Schlüsselerfahrungen junger Menschen bei der Berufswahlentscheidung machen. Zielgruppe des Projekts sind junge Menschen, die über ein Praktikum betriebliche und berufliche Zusammenhänge kennenlernen wollen. Der Personenkreis umfasst sowohl Jugendliche während des Schulbesuchs als auch junge Menschen außerhalb der Schule, die sich in Maßnahmen des Jobcenters oder der Agentur für Arbeit bzw. in Arbeitslosigkeit befinden.
Über die „Servicestelle Praktikum“ soll möglichst jede allgemeinbildende Schule Unterstützung bei der passgenauen Vermittlung ihrer Schüler in ein Praktikum erhalten. Praxis-Coaches sollen die Rahmenbedingungen für den Erstkontakt der Schüler mit dem Erwerbsleben gestalten und die Bedeutung des Praktikums für die Berufswahlentscheidung hervorheben.
Das Praktikum wird als eine wesentliche Bedingung zur Vermittlung in eine Ausbildung gestärkt. Durch die Begleitung und Vermittlung junger Menschen in ein passgenaues Praktikum anhand der eigenen Stärken und Vorlieben, sollen in der Folge Ausbildungsverträge zustande kommen.
Das Projekt verbindet alle Beteiligten am Prozess der Berufswahlentscheidung bei der berufspraktischen Lernerfahrung in Ausbildungsbetrieben. Auf der Grundlage von Bedarfsanalysen sollen Verbindungen und Verbünde befördert werden, die eine nachhaltigen Berufswahlentscheidung unterstützen können.
„Wir wollen in Zusammenarbeit mit den Schulen den Weg in die betriebliche Ausbildung ebnen und die Schülerinnen und Schüler im Übergang zwischen Schule und Beruf noch besser unterstützen“, erläutert Landrat Hermann Luttmann. „Es ist schön, dass das Land solche Projekte unterstützt und ich bedanke mich bei Minister Tonne für den Bescheid.“
„Die Servicestelle Praktikum soll nicht den schulischen Auftrag in diesem Bereich ersetzen, sondern eine Ergänzung dazu sein“, ergänzt Amtsleiter Gregor Stein. „Damit unterstützen wir auch die Betriebe, ihre Nachwuchsgewinnung an die geänderten Bewerberzahlen und Bedürfnisse von Schülern anzupassen und diese langfristig für eine Beschäftigung zu gewinnen.“
Geplant sind außerdem die Einführung von Gütesiegeln für Praktikumsbetriebe als Partner der Berufsorientierung und eine orientierende Feedback-Kultur zum Praktikumsverlauf. Desorientierung von Jugendlichen präventiv zu vermeiden und ihnen eine sinnvolle, berufliche Perspektive aufzuzeigen, ist Kern des zweijährigen Projekts.