Eckes Hus ist, nach heutigem Erkenntnisstand, das älteste Bauernhaus im Landkreis. Es besitzt keinen Schornstein und ist damit eines der letzten verbliebenen so genannten Rauchhäuser im gesamten Wümmekreis.
Die Interessengemeinschaft Bauernhaus hat es Mitte der 1990er Jahre vor dem Abbruch bewahrt und zu einem offenen Ort für jeden Interessierten gemacht. Das Haus wurde 1560 von einem Bauern errichtet und verdankt sein hohes Alter unter anderem der guten Qualität der Zimmerarbeiten und steter Pflege. Es war durchgehend bewohnt, überstand alle Kriege unbeschadet und wiederstand auch dem Trend, die alten Bauernhäuser durch Ziegelsteinbauten zu ersetzen.
Die Interessengemeinschaft Bauernhaus hat unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit investiert und 200.000 Euro eingeworben, um das Haus instand zu setzen.
„Eckes Hus ist ein wichtiges kulturgeschichtliches Denkmal und trägt damit zur Identifikation der Bewohner unseres Landkreises mit ihrer Heimat bei. Dank des großartigen Engagements der Interessengemeinschaft Bauernhaus konnte es für alle Bürgerinnen und Bürger erhalten bleiben“, so Landrat Marco Prietz bei der Verleihung.
Maja Albert vom Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege erläutert, „Wir unternehmen derzeit große Anstrengungen in vielen Bereichen, um die Ressourcen zu schonen. Gleichzeitig hat die Flächenneuversiegelung rasant zugenommen und die Haltbarkeit der heutigen Neubauten ist gering. Die Denkmalpflege versucht, durch die Kenntnis historischer Arbeits- und Lebensweise die reparaturfähigen Konstruktionen und Materialien und die Objekte selbst in die Zukunft zu tragen.“
„Das Haus ist ein Denkmal seiner selbst, ohne wirtschaftlichen Nutzen“, ergänzt Dr. Dr. Dörfler.
Eine Besichtigung des Hauses von außen ist jederzeit möglich. Wer sich das innere anschauen möchte, verabredet vorab einen Termin mit dem Verein der Interessengemeinschaft Bauernhaus oder den örtlichen Gästeführern. Kontakt: Dr. Dr. Wolfgang Dörfler, hesedoerfler@web.de, Telefon 04286-1456, Mobil 0171 9908693.
Denkmalschutzplakette
Seit 2012 können Eigentümer ihre Bau- und Bodendenkmale mit einer Denkmalschutzplakette kennzeichnen lassen, die vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur als oberster Denkmalschutzbehörde vergeben wird. Sie ist eine Anerkennung dafür, dass die Eigentümer ihren Pflichten in Hinblick auf Erhalt und Instandsetzung in vollem Umfang nachkommen.
Bisher wurde diese Plakette im Landkreis zweimal vergeben, an das Rudolf-Schäfer-Haus in Rotenburg (Wümme) und ein Gebäude der Gedenkstätte des Lagers Sandbostel. Das Schild soll die Denkmaleigenschaft und den gesetzlichen Schutz verdeutlichen. Der Anbringungsort der Plakette wird gemeinsam mit der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises festgelegt.
Die Denkmalschutzplakette wird vom Land Niedersachsen kostenlos zur Verfügung gestellt und kann beim Landkreis beantragt werden.