Der Borkenkäfer hinterlässt seine Spuren im Holz.© pixabayUm eine weitere Ausbreitung wirksam zu verhindern, sollten frisch besiedelte Bäume vom Waldbesitzer schnellstmöglich gefällt und aus dem Wald entfernt werden. Bisher musste für das Fällen der Baumarten Fichte, Douglasie, Strobe und Kiefer in einem Natur- oder Landschaftsschutzgebiet vorab beim Landkreis als untere Naturschutzbehörde eine Erlaubnis eingeholt werden. Dies ist nun bis zum 31. August nicht mehr erforderlich. Eine entsprechende Allgemeinverfügung des Landkreises tritt am 1. April in Kraft.
Mit diesem Schritt werden Waldbesitzer unterstützt, die weitere Ausbreitung des Borkenkäfers, auch auf gesunde Bäume, zu verhindern. Um einen Überblick über die durchgeführten Maßnahmen zu behalten, sind die Fällungen im Nachgang bei der unteren Naturschutzbehörde anzuzeigen. Bei Rückfragen steht Christoph Kundler zur Verfügung. Die Allgemeinverfügung ist ab dem 1. April hier einzusehen.
Warum breitet sich der Borkenkäfer verstärkt aus?
Zu Beginn des letzten Jahres gab es viele Stürme, die entwurzelte und geknickte Bäume hinterlassen haben. Diese bilden besonders gute Brutbedingungen für Borkenkäfer. Vielerorts liegt auch jetzt noch nicht aufgearbeitetes Sturmholz im Wald. Danach folgte ein sehr trockener Sommer, in denen sich der Borkenkäfer sprunghaft vermehrt hat. Die Borkenkäfer konnten teilweise nicht nur die üblichen zwei, sondern gleich drei Bruten erfolgreich beenden.
Durch den trockenen Sommer verlor die Fichte einen Großteil ihrer natürlichen Abwehrkräfte gegen Käferbefall. Die bisherigen Niederschläge sind nach Aussage von Fachleuten nicht stark genug gewesen, um die Abwehrkräfte vollständig wieder herzustellen. Daher ist vermehrt auch der Befall von vermeintlich gesunden Bäumen zu beobachten.
Es ist daher davon auszugehen, dass die Borkenkäfer nach der Überwinterung ab Anfang April ihre Ausflüge beginnen und vor allem erneut Fichten besiedeln. Im Fokus stehen südliche, exponierte Ränder und ausgelichtete Bestände.
Wie wird der Borkenkäfer wirksam bekämpft?
Um eine weitere Ausbreitung wirksam zu verhindern, ist Wachsamkeit gefordert. Frisch besiedelte Bäume sollten vom Waldbesitzer schnellstmöglich gefällt und aus dem Wald entfernt werden. Der Befall ist zunächst im Übergang vom Stamm zur Krone erkennbar. Hierzu bedarf es eines geschulten Blickes, der Bohrlöcher, Bohrmehl oder auffällige Harztröpfchen erkennt.
Unterstützung für Waldbesitzer
Der Waldbesitzer ist für die zeitnahe und wirksame Bekämpfung der Borkenkäfer verantwortlich. Dies ergibt sich aus § 13 des Niedersächsischen Gesetzes über den Wald und die Landschaftsordnung. Zur Unterstützung der Waldbesitzer wurden durch das Land Niedersachsen kurzfristig verschiedene Förderprogramme aufgelegt. Neben dem Einsatz so genannter Waldläufer, die geschädigte Bäume feststellen und deren Lage kennzeichnen, können auch der Abtransport sowie das Aufstellen von Fallen gefördert werden. Weitere Informationen können Betroffene bei den Beratungsförstern der Landwirtschaftskammer erhalten.