Für den Menschen ist diese ansteckende Tierseuche ungefährlich. Bei Haus- und Wildschweinen hingegen verläuft sie meist tödlich und verursacht daher großes Tierleid und enorme wirtschaftliche Verluste, insbesondere auch durch Vermarktungseinschränkungen.
Vor diesem Hintergrund haben sich in dieser Woche Vertreter der Landwirtschaft, der Maschinenringe und der Veterinärämter, jeweils aus den Landkreisen Cuxhaven, Osterholz, Rotenburg (Wümme), Stade und Verden in einer Videokonferenz zum Thema Zaunbau ausgetauscht. Der Zaunbau stellt einen wichtigen Puzzlestein in der Bekämpfung der ASP bei Wildschweinen dar.
In der Videokonferenz wurden die Möglichkeiten und Schwierigkeiten des Zaunbaus diskutiert. Bei der Festlegung des Zaunverlaufs kommt es entscheidend darauf an, die Kenntnisse der „Praktiker“, das heißt, der Jägerschaften, der Maschinenringe und der Landwirtschaft, einzubeziehen.
Stand-by-Vertrag abgeschlossen
Die fünf Landkreise haben nach europaweiter Ausschreibung einen sogenannten Stand-by-Vertrag mit einer in der Region ansässigen Zaunbaufirma abgeschlossen. Die Firma hat sich vertraglich verpflichtet, nach den Vorgaben des Tierseuchenkrisenzentrums Material für 25 km elektrischen Zaun sowie 50 km festen Zaun vorzuhalten und binnen 24 bzw. 72 Stunden an den Ausbruchsort zu liefern. Auch das Land Niedersachsen hat Zäune beschafft. Den Zugriff darauf hat die zuerst betroffene Region. Um für die hiesige Region sicher auf einen Zaun zugreifen zu können, hatten sich die fünf Landkreise für eine zusätzliche eigenständige Beschaffung entschlossen.
Informationen zum Tierseuchenkrisenzentrum
Die Landräte der genannten Landkreise haben sich bereits vor über zehn Jahren zur Zusammenarbeit im Tierseuchenkrisenfall und zur Einrichtung eines gemeinsamen Tierseuchenkrisenzentrums verpflichtet. Dadurch ergibt sich die Bekämpfung von Tierseuchen im Elbe-Weserraum aus einer Hand.
Im September 2020 wurde die ASP bei einem Wildschwein in Brandenburg und damit erstmalig in Deutschland nachgewiesen. Seitdem hat sich die Tierseuche bei Wildschweinen dort, aber auch in Sachsen und in Mecklenburg-Vorpommern immer weiter ausgebreitet. Aktuell ist die Seuche bis auf 33 Kilometer an Niedersachsen herangerückt. Bei der Seuchenbekämpfung in den genannten Bundesländern hat sich die Errichtung von Zäunen bewährt, um die Seuchenverbreitung zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen.