Seit 15 Jahren ist der 25. November der "Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“. Körperliche und seelische Verletzungen von Frauen sind weltweiter Alltag – ebenso wie der Kampf von Frauen dagegen. Im Landkreis helfen die Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS) und das Frauenhaus Frauen in Not. Die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ will das Thema häusliche Gewalt aus der Tabuzone herausholen.
Mit der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ machen am 25. November der Landkreis und die Bäcker-Innung des Kreises Rotenburg (Wümme) auf das Thema häusliche Gewalt aufmerksam. Bei sieben Bäckereien im Landkreis bekommen die Kunden an diesem Tag eine ganz spezielle Tüte, auf der die Kontaktdaten von Frauenhaus und BISS abgedruckt sind. Insgesamt wurden 31.000 Tüten bedruckt. Damit möchten die Akteure die Anlaufstellen für Frauen bekannter machen und aufzeigen, wo Frauen Hilfe bekommen können.
Die öffentliche Thematisierung häuslicher Gewalt im Rahmen der Brötchentütenaktion soll dazu beitragen, dass das Tabu und das Schweigen gebrochen werden und zukünftig noch mehr Opfer häuslicher Gewalt den Mut haben, den Täter anzuzeigen.
„Schon seit mehreren Jahren führen wir mit der Bäcker-Innung zusammen die Brötchentütenaktion durch“, erläutert Marianne Ciolek, die Leiterin des Frauenhauses und der BISS. „Mit den Tüten tragen wir das Thema direkt in die Haushalte hinein, regen zu einer Diskussion über das Thema an und bewegen hoffentlich den einen oder anderen dazu, in seinem Umfeld genauer hinzuschauen und unsere Hilfsangebote zu nutzen.“
An der Aktion nehmen folgende Bäckereien im Landkreis teil: Familienbäcker Gilbert, Bäckerei & Konditorei Brunnen-Müller, Bäckerei Blanck, Bäckerei Fricke, Bäckerei Stelling, Backmanufaktur Latzel und Bäckerei Rohde
(v.l.) Gerald Gilbert, Zeven (Familienbäcker Gilbert), Marianne Ciolek (Frauenhaus/BISS),Corinna Müller-Suszek, Rotenburg (Bäckerei & Konditorei Brunnen-Müller), Cord Blanck, Mehedorf (Bäckerei Blanck),Carsten Fricke, Sottrum (Bäckerei Fricke) stellten die Aktion vor.© Landkreis Rotenburg (Wümme)
Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen wie z.B. Terre des Femmes jedes Jahr zum 25. November Veranstaltungen, bei denen die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen thematisiert wird. Sie haben die allgemeine Stärkung von Frauenrechten zum Ziel. Dabei sollen vor allem Themen wie Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidung von Frauen, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, vorgeburtliche Geschlechtsselektion, weibliche Armut, Femizid etc. zur Sprache kommen.
Hintergrund für die Initiierung des Aktionstages war der Fall Mirabal. Die Schwestern Mirabal, Mitglieder der „Movimiento Revolucionario 14 de Junio“, wurden 1960, nach mehreren vorangegangenen Verhaftungen, in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt und schließlich ermordet. 1981 wurde bei einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen der 25. November zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen. (Quelle Wikipedia)